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Indy schaute auf. »Wieso?«

»Es war für dich offensichtlich eine sehr schwere Zeit.«

Indy legte zustimmend den Kopf schief.

»Aber dich hat eine solch tiefe Gelassenheit umgeben«, fuhr Dorothy fort. »Du hast immer so in dir geruht.«

»So hab ich mich aber überhaupt nicht gefühlt«, sagte Indy. »Ich hab mich verloren gefühlt. Aber du hast mich gefunden.«

Dorothy lächelte. »Du hast dich selbst gefunden. Du musstest nur in die richtige Richtung gedreht werden.«

Indy schüttelte den Kopf und blickte auf Gina in ihrem Sarg. Sie streckte eine Hand aus und legte einen Finger an ihren Hals, wo Archie das durch den Gürtel verursachte Mal abgedeckt hatte.

Dorothy erinnerte sich an die junge Frau, die Indy gewesen war, als sie ins Haus der Skelfs gekommen war, um die Beerdigung ihrer Eltern zu organisieren. Ihre Haare waren damals leuchtend rot gewesen, und obwohl ihr Gesicht vom vielen Weinen gerötet und verquollen war, strahlte sie auch etwas sehr Sorgfältiges und Geerdetes aus, selbst bei all dem Schmerz. Sie studierte Psychologie an der Napier University, sagte aber, sie sähe keinen Sinn darin, weiterzumachen. Sie wollte wissen, wie Menschen tickten, aber der Verkehrsunfall, bei dem ihre Eltern nachts auf nasser Straße ums Leben gekommen waren, verdeutlichte, dass alles nur dem Zufall überlassen war, von der Wiege bis zur Bahre und darüber hinaus, wenn man daran glaubte. Indy hatte nie daran geglaubt, sagte sie zu Dorothy, trotz ihres Hindu-Erbes, aber ihren Eltern machte es nichts, und sie erlaubten ihr, reibungslos ihren eigenen Weg zu wählen. Nachdem sie tot waren, war sie noch freier, ihren eigenen Weg zu wählen, aber es schien keinen Sinn und Zweck mehr zu haben. Dorothy machte sich Sorgen und hielt den Kontakt aufrecht, wie sie es oft bei jüngeren Hinterbliebenen machte, und als ihr klar wurde, dass Indy es ernst damit meinte, das Studium aufzugeben, meldete sie sich mit einem Job-Angebot.

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