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Erstes Kapitel ~ 1904

„Tem ... pera! Tem ... pera!“

Die erregte Stimme schallte durch das kleine Haus. Tempera ließ das Kleid fallen, das sie gerade nähte, und lief zur Treppe. Unten stand ihre Stiefmutter. Sie trug einen federbesetzten Hut, ein grünes Kleid unter einem kurzen Pelzmantel und sah darin aus wie ein Paradiesvogel.

Sie blickte die Treppe hinauf und rief völlig außer Atem: „Oh, Tempera, ich habe es geschafft! Ich habe es geschafft! Komm schnell nach unten, ich muß es dir erzählen!“

Tempera lief die Treppe hinunter und folgte ihrer Stiefmutter in das kleine Vorderzimmer. Lady Rothley zog ihren Mantel aus und warf ihn auf einen Sessel.

Dabei preßte sie ihre Hände gegeneinander und sagte strahlend: „Er hat mich gefragt! Er hat mich tatsächlich gebeten, nach Südfrankreich zu fahren und auf sein Château zu kommen.“

Tempera rief entzückt: „Oh, Alaine, wie aufregend! Der Herzog ist nun doch deinem Charme erlegen!“

„Ich hatte da meine Zweifel“, erwiderte Lady Rothley ganz offen.

Sie setzte ihren Samthut ab und betrachtete sich im Spiegel über dem Kaminsims. Ein sehr schönes Gesicht unter rötlich goldenem Haar blickte sie an.

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