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»Haben Sie noch weitere Fragen?«

Oh ja, die hatte ich! Warum ich zum Beispiel stundenlang warten musste, nur um zu erfahren, dass er nichts für mich tun könne? Oder wie viel Geld man dabeihaben müsse, um ein Visum zu bekommen? Oder ob er mehr auf Stones als auf Beatles stehe? Irgendwie musste ich eine andere Lösung finden, um den weiten Weg nach Ankara zu vermeiden.

Ich verließ die Grenze und fuhr zurück nach Antakya. Eine Gruppe türkischer und syrischer Kleinkrimineller nahm mich in ihrem Bus kostenlos mit. Sie schmuggelten hochprozentigen Alkohol und Zigaretten von Syrien über die Grenze, doch wurde mir das erst bei der Ankunft in einem düsteren, abgelegenen Viertel Antakyas klar. Mittlerweile war es dunkel geworden. Wir warteten. Keiner stieg aus. Zwei Wagen fuhren vor, um die Ware entgegenzunehmen. Als Streit in der Schmugglerbande entbrannte, stieg ich unauffällig aus und suchte das Weite.

Ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Glücklicherweise fand ich irgendwie zu dem Busbahnhof zurück, an welchem ich heute Morgen gestartet war. In einer Art Kantine, in der düstere Gestalten herumlungerten, verbrachte ich die Nacht. Einer von ihnen bot an, mir kostenlos ein syrisches Visum zu besorgen. Er müsse sich nur eine halbe Stunde lang meinen Reisepass ausleihen. Ich lehnte ab.

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