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Nach vier Stunden Fahrt machten wir an einer Raststätte halt. Von einem Syrer wurde ich zu einer Süßspeise eingeladen. Eine weiße Teigwurst mit Pistazienfüllung und wässriger Zuckersauce. Süßer als süß.

Dann bekam ich meine ersten Arabischstunden. Nicht dass ich unbedingt gewollt hätte, schließlich hatte ich ja nicht vor, länger in Syrien zu bleiben. Aber meine Lehrer wollten es so. Und davon hatte ich in dem Bus immerhin ein gutes halbes Dutzend.

Ich lernte die Zahlen von Eins bis Zehn sowie die grundlegenden Grußformeln, wurde mit den wichtigsten Verhaltensregeln vertraut gemacht und erfuhr, dass man nach dem Essen »al-hamdulillah« sagt, so viel wie »Dank sei Gott«.

Nachdem wir die letzten Kilometer durch gebirgiges Gebiet gefahren waren, lag vor uns Damaskus. Unzählige Gebetstürme ragten aus dem Häusermeer und blitzten in der gelben Abendsonne.

Noch bevor wir die Vororte erreicht hatten, wurde ich gebeten, ein Lied zu spielen. Obwohl die Voraussetzungen zum Gitarrespielen wegen des Motorenlärms und des Hin-und-her-geschaukels auf den abenteuerlichen syrischen Straßen alles andere als optimal waren, lauschten sie alle aufmerksam. Sie wussten bereits von meiner Straßenmusikantentätigkeit, weshalb ein Passagier meine Mütze vom Kopf nahm und tat, als sammle er Geld. Aus Spaß, dachte ich erst. Doch die anderen ließen sich nicht lange lumpen, und bald flogen nach ein paar Münzen auch die ersten Scheine.

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