Читать книгу Die Regeln. Kodex für Radsportjünger онлайн
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Die Person, die diese Regel in der Ära des modernen Radsports am besten verkörpert, ist ohne Zweifel George Hincapie. Abgesehen davon, dass er neun Mal als Edelhelfer im Team des Tour-Siegers stand und selbst ein formidabler Klassikerjäger war, galt Hincapie zu seiner Zeit als Profi als einer der nettesten, zugänglichsten Fahrer im gesamten Peloton. Anders als die beiden Kapitäne, für die er gefahren ist, scheint Hincapie trotz all des Drucks und der Anforderungen, die häufig mit dem Erfolg einhergehen, immer er selbst geblieben zu sein. Bei vielen Regeln schauen wir auf der Suche nach Orientierung und Inspiration darauf, was die Profis machen; um ssss1 zu verstehen, reicht es, sich Big George anzusehen.
Natürlich stehen Rennradfahrer (oft nicht ganz unbegründet) im Ruf, sich wie Idioten aufzuführen. Aus unerfindlichen Gründen glauben manche Leute tatsächlich, dass es, sobald man es raushat, auf schicken Rädern gut auszusehen und gut zu fahren, akzeptabel wäre, andere Radfahrer wie Scheiße zu behandeln. Jedwedes schlechte Benehmen – und das reicht von relativ kleinen Indiskretionen wie verächtlichen Blicken gegenüber anderen Fahrern bis hin zu Ungeheuerlichkeiten wie dem öffentlichen Runtermachen eines Rennrades, das jemand anders sich hart vom Mund abgespart hat – wird nur dazu beitragen, das Vorurteil von den »Snobs im Rennradsattel« zu bestätigen. Wenn du mal in die Situation kommst, jemanden wegen eines Verstoßes gegen eine der Regeln anzusprechen, so tu es mit Humor. Oder wenigstens mit einem Lächeln.