Читать книгу Sturm über Bluewater онлайн

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Sie schien ihn zu bedrücken. Aber er sagte nichts.

Ich spiegelte mich im Deckel und tat mir leid. Niemand hatte so strähnige Haare, so ungleiche Zähne, ein so kantiges Gesicht. Niemand war so dünn und mager und knochig, auf jeden Fall kein anderes Mädchen.

Das Spiegelbild im Deckel zeigte mir auch, wie ich angezogen war. Das Kleid war geflickt und abgetragen, Mutter hatte den Stoff schon mehrmals gewendet, und wenn ich nicht barfuß war, trampelte ich in alten Männerschuhen umher. Sie waren so groß, daß ein Ei hinter die Ferse gepaßt hätte. Kein Mann würde sich jemals nach mir umdrehen, und das war mir gerade recht.

Es gab nämlich tiefere Gründe dafür, daß ich nicht ans Heiraten denken wollte.

Ich wollte nicht werden wie Mutter.

Ich wollte nicht so unterdrückt werden wie sie, so gebeugt und verbraucht, so voller Sorgen und Not. Und mir wurde schlecht, wenn ich nur an das Allergeheimste dachte, das mußte sie mindestens viermal gemacht haben: Außer Daniel hatte ich noch zwei jüngere Geschwister.

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