Читать книгу "... es ist ein zu starker Contrast mit meinem Inneren!". Clara Schumann, Johannes Brahms und das moderne Musikleben онлайн

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In den folgenden Tagen traf man sich spätestens ab »Nachmittags um 5« regelmäßig zum Gedankenaustausch und zum Musizieren. Gemeinsam wurden einander Märchen und Gedichte vorgelesen, darunter zeitgenössische Poeten wie Christian Friedrich Scherenberg und Titus Ullrich. Johannes lernte Werke der Schumanns kennen, aber wenn »Musik bei uns« auf dem Programm stand, spielte man gemeinsam Bach, lauschte aber auch gerne, wenn der Gast, so Clara, »sehr eigentümliche ungarische Volkslieder« sowie seine eigenen Ideen zum Besten gab: Darunter neben den Sonaten und einem Scherzo auch eine Fantasie für Klavier, Violine und Violoncello – für Clara »ein merkwürdiges jugendlich wildes Stück« –, Lieder, ein Quartett sowie eine Sonate für Violine und Pianoforte. Zwar sei der Klang der Instrumente »hier und da nicht immer ganz ihrem Charakter angemessen«, meinte Clara, »doch das sind eben Kleinigkeiten im Vergleich zu seiner reichen Phantasie und Gemüt«.108

Robert Schumann bedankte sich bei Joachim, dass er Johannes ermutigt hatte, zu ihm zu kommen. Dieser Brahms sei jemand, der »die größeste Bewegung in der musikalischen Welt hervorrufen wird«, schrieb er ihm.109 Souverän entgegnete der Dirigent und Stargeiger, er »liebe Brahms zu sehr, um ihn zu beneiden«.110 Wenige Tage später nutzte er eine Gelegenheit, um selbst in Düsseldorf vorbeizuschauen, zumal Robert Schumann gerade ein für Clara lediglich »höchst interessantes« Violinkonzert fertiggestellt hatte, das er unverzüglich kennenlernen wollte.

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