Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

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Da lag es, das unermeßliche Meer, mit seiner langgestreckten Inselkette, und hell, wie ein Silberstreif im Sonnenscheine, zeigte sich in der Ferne die Insel Wangerooge dem Blick. Im Friedrichs-Siel wurde indeß kein Schiff angetroffen, welches groß genug gewesen wäre, die Pferde aufzunehmen, und von seiner treuen Isabella, deren Trefflichkeit ja erst am gestrigen Tage sich ihm so herrlich bewiesen hatte, hätte sich der junge Graf jetzt um keinen Preis trennen mögen – ungern genug hatte er schon auf die Begleitung des Hundes verzichtet, da er sich selbst sagen mußte, daß er auf einer so wechselnden Reise denselben bald genug einbüßen werde. Es war daher der Hund einstweilen oder für immer dem Kammerdiener Weisbrod zu guter Obhut übergeben worden. Die Reiter setzten ihren Ritt längs der Küste Ostfrieslands noch eine kleine Strecke westwärts fort, und hatten bald die Freude, in der Karolinen-Rhede mehrere segelfertige Schiffe zu erblicken, und nach kurzer Unterhandlung mit dem Kapitän eines derselben, das nach der Zuydersee steuerte, an Bord zu gehen. Der Kapitän war in Stand gesetzt, schon nach Verlauf weniger Stunden die Anker heben zu können; der frische Ost, der den ganzen Tag wehte, verhieß gute Fahrt nach Westen, und da das Schiff seinen Curs nicht durch die unsichern Watten zwischen der ostfriesischen Küste und den Inseln des Wangerlandes nahm, sondern zwischen Wangerooge und Spikerooge in die Harle fuhr, so gewann es mit der günstig eingetretenen zurückrollenden Fluth bald das offene Meer, und fuhr auf sicherer, von Sandbänken unbedrohter Bahn Angesichts der Inselkette, an Oster- und Wester-Langeroog und Baltrum vorüber, nach Norderney und Juist zu, während die Nacht sich allmälig und spät dämmernd niedersenkte und der Mond seine zauberische Strahlenfülle auf die unermeßliche Nordsee niedergoß.

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