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So hat die Sportpädagogik – wie auch andere Teilgebiete der Sportwissenschaft – keine eigenständigen Forschungsmethoden und -ansätze entwickelt. Sie greift vielmehr auf das vorhandene Instrumentarium wissenschaftlicher Methoden und Verfahrensweisen zurück, die in den Geistes- und Sozialwissenschaften insgesamt üblich und verbreitet sind (u. a. Balz & Kuhlmann, 2003, S. 51; Stibbe, 2017, S. 22). Gemäß der jeweiligen Denktradition lassen sich hierbei vereinfachend zwei unterschiedliche Forschungsparadigmen erkennen (König, 2020, S. 65). Im Vordergrund der theoretisch-systematischen Ausrichtung der Sportpädagogik, die an Denk- und Verfahrensweisen in der Tradition der geisteswissenschaftlich orientierten Pädagogik anknüpft, stehen hermeneutische Verfahren der Erkenntnisgewinnung. Damit werden im Sinne der Kunst des Verstehens idealtypisch Texte ausgelegt, Lehrer-Schüler-Interaktionen interpretiert oder institutionelle Strukturen offengelegt (Meinberg, 1993b; Scheid & Wegner, 2001, S. 110). Demgegenüber wird in der empirisch-analytischen Sportpädagogik, in der es um die erfahrungswissenschaftliche Beschreibung der Erziehungswirklichkeit in sportlichen Settings geht, auf das methodische Repertoire der Sozial- und Verhaltenswissenschaften rekurriert und mit quantitativen, qualitativen oder verknüpfenden Mixed-Methods-Forschungsansätzen gearbeitet (König, 2020, S. 67–68; u. a. Ansätze und Methoden in Aschebrock & Stibbe, 2017; Kuhlmann & Balz, 2005).


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