Читать книгу Tausend Kilometer Süden. Eine Erzählung vom Radfahren in den Bergen онлайн

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Alle, wie sie hier sitzen, haben ihre Wahl getroffen, und nun gibt es keinen Ausweg mehr, und das hat auch sein Gutes, denn so kann man sich mitreißen lassen auf dem Strom des Bevorstehenden – mögen die Abenteuer kommen! Und noch einmal heben wir die Gläser zur Feier dieses denkwürdigen Tages, vielleicht auch zu Ehren der Berge, die uns erwarten; das alles muss gar nicht mehr unterschieden werden. Die Vorboten des Glücks sitzen zwischen uns und alles Verlangen hat im milden Spätsommerlicht schon jetzt eine gewisse Sättigung erfahren. Wenn nun Gesangbücher mit Psalmen zu jedem berüchtigten Alpenpass auf dem Tisch lägen, würde uns nichts hindern, in die Liturgie einzustimmen, und unser Singen würde durch ganz Carcès ertönen, bis hinunter zum Fluss, wo ein paar von uns im Anschluss ein Bad nehmen, ja, vielleicht bis hinauf zur Mehrzweckhalle, wo sich alle einundvierzig Teilnehmer des Mille du Sud am selben Abend zum gemeinsamen Mahl treffen und der kleine, bärtige Papou hinter den großen Kochtöpfen alle Mäuler aufs Vorzüglichste stopft. Und bei alledem weiß ich plötzlich nicht mehr, ob mir überhaupt danach ist, morgen loszufahren, wo es uns hier, unter dem lichten Grün der Platanen des Cafés Le Centre, doch an nichts fehlt. Aber dann ist es wiederum doch so, dass unsere Erzählungen nach neuer Nahrung verlangen, immer und immer wieder, und außerdem ist es ausgemachte Sache, dass man ja sehen will, was auf einen zukommt.

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