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Ich habe es bis heute nicht gelernt. Und so hob ich denn damals meine Hand, als endlich einmal die Frage erging: «… oder würde einer von Ihnen das Geld abschaffen wollen?» Das war zum Abschluss einer Konferenz zu dem Soziologen Alfred Sohn-Rethel, ich sass für die Diskussion unter den Referenten auf dem Podium, und Jochen Hörisch fasste gerade zusammen: Bei aller Kritik, die Sohn-Rethel auf das Geld und den Warentausch gewendet habe, sei er zugleich ein grosser Bewunderer des Geldes gewesen. Daher sollten auch wir unsere Konferenz nicht stur kritisch gegenüber dem Geld beschliessen, sondern zugleich dessen enorme Leistungen hochachten – immerhin die Vermittlung der gesamten Versorgungs- und Produktionsvorgänge unserer Gesellschaft, laut Sohn-Rethel ausserdem die Schaffung der rationalen Denkformen, oder auch das geradezu unerschöpfliche Reservoir an Metaphorik, um welches es die Sprache bereichert habe. Dem Geld müsse, das sollten wir uns eingestehen, recht eigentlich tiefe Bewunderung gelten – «oder würde einer von Ihnen das Geld abschaffen wollen?»

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