Читать книгу Soziale Arbeit und Polizei. Zwischen Konflikt und Kooperation онлайн

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1. Soziale Probleme: Kriminalität und mangelnde Sicherheit sind soziale Probleme, sie resultieren aus spezifischen biografischen oder sozialen Lagen und/oder produzieren neue Probleme. Soziale Arbeit stellt einen anderen Reaktionstypus auf dieselben Probleme dar.

2. Klientele: Zwischen potenziellen Tatverdächtigen/StörerInnen oder Kriminalitätsopfern und sozialarbeiterischen Klientelgruppen gibt es deutliche Überschneidungen. Insofern beschäftigen sich beide Instanzen mit denselben Gruppen.

3. Problemlösung: Die Handlungsmöglichkeiten der Polizei sind begrenzt; sie hat keinen Zugriff auf die Entstehungszusammenhänge von Kriminalität und Unsicherheit. Demgegenüber soll die Soziale Arbeit hingegen in der Lage sein, auch kausale und dauerhafte Problemlösungen zu bewirken.

Im letzten Drittel der vergangenen Jahrhunderts haben diese Argumente an Bedeutung zugenommen. Einerseits hat die Betonung präventiver Polizeistrategien dazu geführt, dass die Instanzen in den Blick gerieten, die sich in den sozialen Verhältnissen auskennen und diese zu verbessern versprechen. Anderseits zeigten Untersuchungen zum schutzpolizeilichen Alltag, dass weniger als 30 % der Funkstreifeneinsätze wegen einer (vermuteten) Straftat erfolgten, weitere 30 bis 40 % der Einsätze galten dem Straßenverkehr bzw. der Unfallaufnahme. Je nach Stadt differierend erfolgten 14 bis 25 % der Einsätze wegen allgemeiner »Hilfeleistungen« und 12 bis 25 % wegen »Streitigkeiten« und »Ruhestörungen«. Feltes fasste seine Ergebnisse folgendermaßen zusammen:


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