Читать книгу Richard Wagner und »das Weibliche«. Zu den Interdependenzen von Philosophie, Leben und frühem Werk онлайн

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Auftakt

Richard Wagners Opern sind geprägt von herausragenden Frauenfiguren: Isabella, Irene, Senta, Elisabeth und Venus, Elsa und Ortrud, Isolde, Fricka, Brünnhilde, Kundry. Sie sind zwar gegenüber den männlichen Akteuren in der Minderzahl, gleichzeitig aber für den Gang der Handlung unverzichtbar, insbesondere als Ziel des heldischen Sehnens, als Partnerin, selten auch als Widerpart, bis hin zu Falschheit und Intrigen.

Als Kind des 19. Jahrhunderts lebte auch Wagner prinzipiell in der traditionellen Vorstellung eines Antagonismus von Weiblichkeit und Männlichkeit. Seine Ausführungen zur angeblichen Charakteristik »des Weibes« liest man heute je nach Standpunkt und Befindlichkeit leicht amüsiert oder mit Befremden. Nichts anderes gilt für die These, »gute« Frauen seien zur Liebe (und nichts anderem) geboren, oder für die Verbindung der Ausdrucksformen Musik bzw. Harmonie mit Weiblichkeit (das »gebärende Element«) und Drama bzw. Dichtkunst mit Männlichkeit (so in der Schrift »Oper und Drama«). Auch das Streben der männlichen Hauptpersonen nach Erlösung durch Liebe, ein Kontinuum seiner Werke, mag auf uns antiquiert, bestenfalls rührend wirken.


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