Читать книгу Gallo rosso. Kilian und Heinlein sind zurück онлайн

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»Donatello schickt mich«, sagte Kilian in gebrochenem Italienisch und garnierte es mit einer Prise Deutsch, das sie einem Lkw-Fahrer zuschreiben sollte.

Ein kurzer, zweifelnder Blick. »Wer?«

»Donatello. Zu Amer.«

Endlich schluckte sie den Köder. »Hier warten. Nicht weggehen. Hast du verstanden?«

Kilian nickte.

Sie ging auf Abstand, telefonierte. Im Gebrabbel der Disponenten ringsherum war nichts zu verstehen, aber nach wenigen Worten gab es eine Entscheidung.

»Amer kommt heute Nacht zurück …«

»Keine Zeit«, unterbrach Kilian, »Lieferung nicht warten.«

Vorbei war es mit dem Lächeln und der Hilfsbereitschaft, jetzt befahl sie. »Nein, heute Nacht, wenn Amer …«

Die Tür hinter Kilian ging auf und dieses Mal bemühte sich der Vorzimmerdrachen erst gar nicht um falsche Freundlichkeit, die Besucherin schien ihr wohlbekannt, aber ebenso wenig willkommen wie der sture Lkw-Fahrer.

»Shefkije«, fauchte sie eine junge Frau an, deren Profession offenkundig war – hochhackige, schwarze Lackstiefel bis übers Knie, Netzstrümpfe, knapper Lederrock und eine kurze Schaffelljacke, die blonden Haare glänzten unnatürlich. Echt waren hingegen die aufgesprungene Lippe und ein geschwollenes Auge, Wimperntusche klebte tränenverschmiert an den Wangen.

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