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Ihr Herrschaftsgebiet erstrecke sich vom Gargano, der Gegend am Sporn des Stiefels mit der Provinzhauptstadt Foggia, bis hinunter zum Absatz nach Brindisi und Lecce. Über Mafia und organisierte Kriminalität verlor man hier besser kein Wort. Zum Einen, weil man um sein Leben bangen musste, zum anderen, weil man nicht dort sein Geschäft verrichtete, wo man aß.

Apulien, der aufgehübschte Wilde Westen Italiens, lautete ein anderer Bericht. Rund 80 Prozent der Ladenbesitzer, Hoteliers und sonstigen Unternehmer zahlten Schutzgeld an die Mafia, weitere Einnahmen erzielte sie aus Drogenhandel, durch Raubüberfälle auf Geldtransporter, Falschgeld, Glücksspiel und die illegale Entsorgung von Giftmüll.

Zwei lukrative Geschäftsbereiche waren seit 2015 hinzugekommen: Menschenhandel und Zwangsprostitution – in bester Kooperation mit der albanischen Mafia.

Von einer Zusammenarbeit verschiedener Mafiaorganisationen hatte Kilian schon mal gehört, aber das war die Ausnahme. Die einzelnen italienischen Familienclans waren sich untereinander schon nicht grün, wie sollte das mit einem ausländischen funktionieren, noch dazu aus einem anderen Kulturkreis, der sich womöglich auch noch konfessionell unterschied?

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