Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн
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Ein Zen-Schüler fragte: »Wie kann ich Buddhaschaft erlangen?«
Der Meister antwortete: »Folge dem Strom.«
Wenn wir also an Leben und Erlebtem nicht haftend, losgelöst von allen Formen und Gedanken, die hohe Kunst verstehen, dem Leben gleich, ständig fließend in nichts zu verweilen, erreichen wir frei von Fixierung höchste Lebendigkeit, Unsterblichkeit; und selbst formlos, sind wir dann frei, alle Formen spielend anzunehmen.
Das japanische Wort für einen Zen-Mönch ist Unsui – das heißt »Wolken und Wasser«. Wer es versteht, sich ganz zu lassen, dahinströmend wie Wasser und Wolken, der bleibt in der Wahrheit und im Fluss, und Glück und Heiterkeit strömen immer neu aus dem harmonischen Einklang mit dem ewig vergänglichen Wesen der Natur, und die fließende Welt des Samsara ist für diesen wahrhaft armen Menschen, für diesen ewigen Verlierer, so, wie sie ist, das zeitlose Nirvana des In-nichts-Verweilens.
Ein jeder Tag ist neu, ein jeder Augenblick ist neu und unter jedem Schritt weht eine frische Brise. Emaho! Wunderbar!