Читать книгу Radsportberge und wie ich sie sah онлайн

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Wenn dieser Berg ein Bier wäre, würde er mächtig knallen: 14 % Alkohol. Wenn du gut in Form bist, kannst du damit umgehen. Natürlich würdest du die Wirkung spüren, aber du kommst damit klar. Wenn du aber nicht trinkfest bist, ist es so, als würde dir ein übelgelaunter Mike Tyson begegnen: ein Hieb und der Ofen ist aus. Statt dich weiter zu quälen, schleppst du dich lieber zur nächstbesten Bank.

Trotz allem liegt er mir. Ich habe mir ein wenig von den Qualitäten bewahrt, die ich auf der Bahn brauchte, vor allem die hohen Wattzahlen im Sitzen, wie man sie für die Mannschaftsverfolgung entwickelt. Zudem war ich es seit meinem Wechsel zu den Profis gewohnt, den Anfahrer für die Sprinter des Teams zu machen, schon damals in meiner Zeit bei Barloworld für unseren schnellen Mann aus Südafrika, Robbie Hunter. 30 Sekunden am Anschlag, zwei bis drei Minuten Tempo bolzen – das bin ich.

Ich liebe die Herausforderung, die solche Anstiege mit sich bringen. Und der Koppenberg war für mich ein Berg von besonderer Bedeutung – sowohl für den Fahrer, der ich war, als auch für den Fahrer, der ich zu werden versuchte. So wie es bei der Tour 2015 darum ging, im Hochgebirge zu bestehen und mir selbst zu beweisen, dass ich um die Gesamtwertung fahren konnte, wurde mir bei der Flandern-Rundfahrt 2011 klar, dass ich für die Eintagesklassiker geschaffen war. Ich stellte mich damals in den Dienst von Juan Antonio Flecha, trug nach meinem Sieg im Sommer zuvor das Trikot des britischen Meisters und liebte es – all die kleinen Antritte an der Spitze, als Erster in den Anstieg gehen, noch in guter Position über die Kuppe kommen, eingerahmt von Filippo Pozzato und Tom Boonen, Fabian Cancellara direkt vor uns.

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