Читать книгу Radsportberge und wie ich sie sah онлайн

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Du hörst die Pflastersteine unter deinen Reifen, bevor du sie siehst. Rumpeln, rattern, knattern. Hundert Meter lang spürst du die Vibrationen in deinen Armen, in deinen Ellenbogen, in deinem Nacken und in deinem Rücken, und dann plötzlich bäumt er sich vor dir auf – innerhalb von 50 Metern von 5 % auf 11 % und 14 %; dann 16 % und dann 22 %, und du rauschst mit Karacho in den roten Bereich hinein.

Unter den Bäumen kann es nass sein. Früh im Jahr kann sich dort tückisches Laub befinden und die Pflastersteine noch rutschiger machen, oder Matsch, vor allem wenn der Anstieg am gleichen Tag schon mal gefahren wurde und die Reifen der Begleitfahrzeuge jede Menge Blätter und Dreck abgeladen haben.

Das Adrenalin rast durch deinen Körper – ich bin am Koppenberg! –, aber es ist auch eine Schinderei. Deine Trittfrequenz ist furchtbar klein, die Wattzahl auf deinem Powermeter riesig. An manchen Anstiegen kann man es mal ein paar Sekunden lang rollen lassen und sich ein klein wenig erholen. Am Koppenberg nicht. Hier ist es wie am Mortirolo: Wenn du auch nur einen halben Pedaltritt auslässt, kommst du zum Stillstand. Die Steilheit und das Pflaster – sie geben dir keine zweite Chance. Es ist, wie im Velodrom hoch auf die Überhöhung zu fahren und das Tempo unter 20 km/h sacken zu lassen. Du landest auf dem Hintern, ehe du dich versiehst. Wenn du am Koppenberg nicht durchgängig den Druck auf den Pedalen hochhältst, bist du erledigt.

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