Читать книгу Moderne Philosophiedidaktik. Basistexte онлайн

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Als Minimalanforderungen an die Verständlichkeit eines geschriebenen oder gesprochenen Textes kann man verlangen, dass sachlich unangemessene Sprachschwierigkeiten wie verschachtelter Satzbau, unübersichtliche Gliederung, überflüssige und unbekannte Fremdwörter sowie ein bildungssprachliches Vorwissen mit undefinierten »großen Worten«, Eigennamen und ganzen Theorieansätzen vermieden werden sollten.8 Die Verständlichkeitsforderung ist keineswegs mit der Forderung nach »didaktischer Rücksichtnahme«9 zu verwechseln, einer ungerechtfertigten Anpassung an bequemes Denken. Denn die Schwierigkeiten in der Wiedergabe philosophischer Gedankengänge kann man nicht beliebig verringern.10 In der Philosophie lässt sich die Sache nicht von ihrer Darstellung trennen, wie Josef König in seinem Aufsatz »Das spezifische Können der Philosophie als εὖ λέγειν« darlegt: Der philosophische Gegenstand ist immer schon sprachlich vermittelt. Daraus folgt für die philosophische Tätigkeit: »Der Philosophierende als solcher, als wahrhaft Philosophierender ist nicht zunächst Philosophierender und will außerdem noch gut und verständlich sprechen; vielmehr ist er sozusagen nichts als der gut und verständlich Sprechen-Wollende«.11 Da dies jedoch nur mit Mühe durchführbar sei, hält auch König die Unterscheidung zwischen vermeidbarer und unvermeidbarer Schwerverständlichkeit für erforderlich.

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