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Der Stufe der Rezeption eines Monologs, die bereits eine dialogische Tätigkeit darstellen kann, folgt eine Überprüfung der nachvollzogenen Gedankengänge als Realisierung des Dialogangebotes (3). Dieses Angebot muss nicht explizite Absicht des Verfassers oder Vortragenden gewesen sein, ist aber eine Konsequenz der dialogischen Denkstruktur im Unterschied zu dem etwa von Peirce in The Fixation of Belief (1877) kritisierten Intuitionismus oder Dogmatismus. Der vollzogene Dialog kann auch gerade einen derartigen Dogmatismus aufdecken. Natürlich muss die Fähigkeit der Schüler zum Dialog entwickelt oder gefördert werden: durch Mut zur Konfrontation mit den eigenen, spontanen Erfahrungen und ihrer interpretativen Verarbeitung, durch klare inhaltliche Informationen und durch klares Denken und Sprechen. Der Umgang mit (gesprochenen oder geschriebenen) Texten (philosophischen und nicht-philosophischen) sollte die Form eines argumentativen Gespräches haben, kurz: es sollte philosophisch sein. Man kann die Informationen und Auffassungen eines Autors einfach zur Kenntnis nehmen oder unbesehen nachreden, man kann aber auch versuchen, mit dem Autor wie mit einem Gesprächspartner umzugehen. Im Unterschied zum bloßen Behaupten und Nachsprechen besteht ein Gespräch darin, dass man gemeinsam die aufgestellten Behauptungen sachlich und fair überprüft, sofern man sie für wichtig hält. Ein Gespräch wäre demnach gemeinsames Rechenschaftgeben oder Argumentieren.

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