Читать книгу Soziale Arbeit in der Justiz. Professionelles Selbstverständnis und methodisches Handeln онлайн

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Zum einen ist es die Fokussierung auf die Soziale Arbeit in der Justiz, d. h. die im staatlichen Auftrag und unter staatlicher Aufsicht stehende Soziale Arbeit. Diese umfasst insbesondere die Bewährungshilfe, die Führungsaufsicht, die Soziale Arbeit im Justizvollzug und die Gerichtshilfe. Der Bereich der Freien Straffälligenhilfe ist demnach nicht (expliziter) Gegenstand der vorliegenden Ausführungen. Zudem beschränken wir uns bei den genannten Bereichen auf die Arbeit mit erwachsenen straffälligen Personen.

Zum anderen wird eine Schwerpunktsetzung auf das professionelle Selbstverständnis und das methodische Handeln der Sozialen Arbeit in der Justiz anvisiert. Hierbei sind die Besonderheiten des »Doppelten Mandates«, des »Zwangskontextes«, aber auch die besonderen Herausforderungen im professionellen Umgang mit Klient*innen in diesem Arbeitsbereich zu betonen, denen eben – so die These – in methodischer Hinsicht nicht einfachhin wie in anderen Arbeitsbereichen begegnet werden kann.

Wir versuchen also in diesem Buch möglichst spezifische methodische Instrumente und Modelle anzusprechen, die für die Soziale Arbeit in der Justiz als »State of the Art« zu bezeichnen sind. Dabei ist uns durchweg bewusst, dass es sich hierbei um eine Sicht – und zwar die der Wissenschaft – handelt, die aber unseres Erachtens insbesondere dazu beitragen kann, dieses hochkomplexe Handlungsfeld methodisch zu systematisieren sowie eine Reflexionsfolie für ein professionelles Selbstverständnis von Sozialarbeiter*innen in diesem Handlungsfeld zu bieten. Gleichwohl lassen sich auch in dieser vorliegenden wissenschaftlichen Perspektive nur ausgewählte Themenkomplexe der Sozialen Arbeit in der Justiz umfassend darlegen, während andere Diskussionsstränge eher vernachlässigt werden müssen. Doch gerade der von uns skizzierte Fokus des vorliegenden Buches erscheint uns bislang in der fachlichen Debatte stark unterrepräsentiert, insbesondere wenn es um eigenständige Beiträge ›aus‹ der Sozialen Arbeit ›für‹ die Soziale Arbeit geht. Hierzu möchten wir einen Beitrag leisten, womit die Hoffnung verbunden ist, Studierenden einen interessanten Einstieg in die Soziale Arbeit in der Justiz zu ermöglichen sowie Anregungen für eine methodische Ausdifferenzierung der Sozialen Arbeit in der Justiz sowohl für die Wissenschaft als auch für die Praxis der Sozialen Arbeit zu geben.


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