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SpenglerSpengler, Oswald schöpft den etymologischen Gegensatz voll aus, indem er an die städtische Assoziation des Wortes „ZivilisationZivilisation“ und an die rurale, bäuerliche Konnotation des Wortes „Kultur“ erinnert. So wird der Gegensatz von innerer BildungBildung vs. äußerer TechnikTechnik, -technik durch jenen von Land und Stadt komplementiert.

Der Begriff Kultur ist also nicht so unschuldig, wie er tut. Dass die Kultur, auf die die gebildeten Deutschen so stolz waren, den „ZivilisationsbruchZivilisationsbruch“ der Shoah nicht verhindern konnte, hat diesen unbeschwerten kulturellen Selbststolz einigermaßen gründlich untergraben. Hinzu kommt, dass der Begriff der ZivilisationZivilisation sehr viel stärker auf den prozessualen Aspekt von Kultur verweist als der deutsche Begriff von Kultur I, der sich wesentlich auf die Produkte und Spitzenleistungen konzentriert. Diese Ähnlichkeit zwischen dem traditionellen Begriff der Zivilisation und modernenModerne, modern, -moderne Kulturkonzepten hat diesen freilich nicht akademisch reputationsfähig gemacht, vermutlich deswegen, weil die Zivilisation sich nicht mit Kultur II und Kultur III umstandslos verbinden lässt. Es gibt keine Pop-Zivilisation und auch keine Weinzivilisation.

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