Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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Nebenbei bemerkt, haben der KolonialismusKolonialismus, kolonialisiert und die Kultur indem schon erwähnten lateinischen Wort colere einen gemeinsamen Bezugspunkt.19 Indem also Kultur Abstände markiert, Differenzen setzt, Unterscheidungen trifft, wird Kultur zu einem Phänomen, das gleichsam als ÜberbauÜberbau nicht nur MachtMacht und HerrschaftHerrschaft legitimiert, sondern in das diese darüber hinaus auch eingeschrieben sind. Sie verbinden sich mit anderen Formen von MachtMacht: ökonomischer, sozialer, politischer.

Eine kritische Aufgabe im Bereich von KulturanalyseKulturanalyse und Kulturwissenschaft muss also darin bestehen, diese verstohlenen Formen der MachtMacht in der Kultur ausfindig und transparent zu machen. Insofern die englischen Cultural StudiesCultural Studies – etwa im Bereich der postkolonialenPostkolonialismus, postkolonial Studien (Postcolonial StudiesPostcolonial Studies) – sich selbstkritisch unter Berücksichtigung des historischen Kontexts mit der kolonialen Vergangenheit auseinandersetzen, in der die narrative MatrixMatrix von FortschrittFortschritt und ZivilisationZivilisation eine zentrale Rolle spielt, ist der umfassende Kulturbegriff (Kultur I) auch in diesem Bereich unverzichtbar und unhintergehbar, wenn auch vornehmlich als kritisch zu hinterfragender, dekonstruierbarer Gegenbegriff; für die eigene Analyse viel entscheidender sind freilich die Weitungen, die der klassische Kulturbegriff in den diversen kulturwissenschaftlichen Ausprägungen erfahren hat. Diese betreffen vor allem die Kultur III, die KunstKunst, Kunstwerk-Kultur und auch jene ubiquitärenubiquitär symbolischen Formensymbolisch (allgemein)Formen, symbolische (Kultur II).

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