Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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Insofern ist insbesondere das Denken FreudsFreud, Sigmund ganz dem traditionellen Gegensatz von NaturNatur und Kultur verpflichtet, wobei die Natur die feindliche Außenwelt wie die übermächtige Binnenwelt der menschlichen Triebe – die MetapherMetapher selbst hat biologische Konnotationen – meint. Der Psychoanalytiker, ein HybridHybrid, Hybridität aus zeitgenössischem Naturwissenschaftler und spekulativem Philosophen, ist und wird auf Schritt und Tritt mit kulturellen Phänomenen konfrontiert. Natürlich spielt auch – etwa in Totem und Tabu6 – der Ehrgeiz hinein, die neue Disziplin vermochte auch andere Bereiche zu erhellen, die nicht unmittelbar Gegenstand des psychoanalytischen Diskurses sind. Phänomene wie MassenMasse, Massenkultur, Massenmedien, Massen-, die ReligionReligion, religiös oder auch die Kritik an der eigenen Kultur sind Themenkomplexe, die für die PsychoanalysePsychoanalyse eine Herausforderung darstellen. In einem Analogieschluss wird nicht mehr der einzelne Mensch, sondern die westlich-abendländischeAbendland, abendländisch Menschheit und damit die Kultur in ihrem umfassenden Sinn (Kultur I → Kap. 1) zum Gegenstand von Beobachtung, Diagnose und – verfänglich genug – der Therapie. Dieser vom Einzelnen auf die GesellschaftGesellschaft, gesellschaftlich übertragene Anspruch der Heilung hat der PsychoanalysePsychoanalyse allgemeine Beachtung, aber auch Kritik und Skepsis eingetragen.

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