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 Die psychoanalytische Revolte in der ModerneModerne, modern, -moderne: „Man fand, dass der Mensch neurotisch wird […].“31

Die erste Revolte, die sich gegen das Realitätsprinzip und gegen den Kompromiss wendet, wie ihn Kultur generell darstellt, hat unzweifelhaft asketischen Charakter. Die zweite Revolte lässt undurchschaute (illusionäre) Wunsch- und Gegenwelten entstehen, während die dritte sich im IndividuumIndividuum selbst vollzieht, als ein Protest der Libido gegen die Hilfskonstruktionen der Kultur, ein Protest, der individuellindividuell wie kollektiv neurotische Störungen hervorruft.

Auch wenn FreudFreud, Sigmund diese Revolte nicht teilt – das gilt insbesondere für die ersten beiden Versionen –, nimmt er dieses Unbehagen ernst. Er greift es als einen Befund auf, der durch kein Gegenargument aus der Welt geschaffen werden kann. Insbesondere das zeitgenössische Unbehagen an der Kultur sieht er im Zusammenhang mit einer nachvollziehbaren und verständlichen Enttäuschung darüber, dass die moralische und gesellschaftlicheGesellschaft, gesellschaftlich Entwicklung mit dem technischen FortschrittFortschritt nicht Schritt hält.

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