Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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In seiner Kulturtheorie unterscheidet FreudFreud, Sigmund Formen der Niederhaltung des individuellenindividuell Begehrens:

 Umformung, Kanalisierung, Transformation (z.B. der frühkindlichen Analerotik in soziale Tugenden wie Sparsamkeit, OrdnungssinnOrdnung, ordnungs- und Reinlichkeit),

 Verschiebung (Triebsublimierung durch Wissenschaft, KunstKunst, Kunstwerk und IdeologienIdeologie),

 Triebverzicht, direkte Repression (Unterdrückung und Verdrängung).

Diese Formen der Konditionierung des IndividuumsIndividuum sind unabdingbar für die Produktion der für Kultur konstitutiven Momente: die Umformung für die Herstellung von Hygiene und OrdnungOrdnung, ordnungs-, die Verschiebung und Sublimierung für die Erzeugung des Schönen, die Unterdrückung für die Durchsetzung von Ordnung.

Spätestens an dieser Stelle wird die doppelte Position der PsychoanalysePsychoanalyse deutlich: Sie fungiert im Text als eine exemplarisch vorgeführte Kulturtheorie, aber sie ist zugleich auch ein SymptomSymptom, symptomatisch des Unbehagens an einer Form von Unterdrückung, die die Menschen neurotisch macht. Insofern ist die PsychoanalysePsychoanalyse als Kulturtheorie ein Bestandteil jener, die sie durch ihre radikale Diagnose selbst verändert. Der Sprecher des folgenden Satzes unterscheidet sich deshalb durchaus von dem vorsichtig-skeptisch abwägenden, dem wir über weite Teile des Textes begegnet sind. Über die Kultur seiner ZeitZeit, die HomosexualitätHomosexualität, homosexuell, vorehelichen und außergenitalen GeschlechtsverkehrGeschlecht (Gender), Geschlecht-, ächtet bzw. strafrechtlich verfolgt, urteilt der Text unmissverständlich:

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