Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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Auf der Ebene der Familie reproduziert und wiederholt sich der krasse Gegensatz, den FreudFreud, Sigmund schon zuvor ganz generell festgemacht hat, jener zwischen dem libidinösen Ich und einer ihm feindlichen Realität, die sich nicht ohne Strafe ignorieren lässt. Im innerfamiliären Drama konkretisiert sich gleichsam der Konflikt zwischen IndividuumIndividuum und GesellschaftGesellschaft, gesellschaftlich.

Die Herstellung gemeinschaftlicher Beziehungen zwischen den Menschen impliziert – so die Argumentation FreudsFreud, Sigmund – eine Schwächung der sexuellenSexuelle, das, sexuell Bande zwischen zwei Individuen. Die beiden Ansprüche stehen strukturellStruktur, strukturiert, strukturell im Gegensatz zueinander: hier die ausschließliche Beziehung zweier Menschen, die sich womöglich gegen die Außenwelt abschirmen, dort die Kultur als „Arbeitsgemeinschaft“, die stets eines Dritten bedarf. FreudFreud, Sigmund konstatiert,

dass die sexuelleSexuelle, das, sexuell Liebe ein Verhältnis zwischen zwei Personen ist, bei dem ein Dritter nur überflüssig und störend sein kann, während die Kultur auf Beziehungen unter einer größeren Menschenanzahl ruht.38

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