Читать книгу Aus meinem Bühnenleben онлайн

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Ich hatte bereits den Kontrakt von der königlichen Intendanz unterzeichnet — und wenn auch nicht, ich hätte mich nicht verlocken lassen.

Nun folgten schreckliche Tage: alle Rollen wurden mir abgefordert, sogar die Elsbeth dem Fräulein Müller eingehändigt, und mir schriftlich erklärt: ich dürfe nicht mehr auftreten, die Gage würde bis zum Dezember fortbezahlt … So glaubte man mich dem Publikum zu entfremden.

Sollen wir prozessieren? Vor Schluss des Prozesses dürfte ich doch nicht spielen. Alles hätte ich verschmerzt, nur die Elsbeth tat mir leid und — ich bekam ordentlich Heimweh nach der Rolle und — — nach dem Schimmel! Du glaubst nicht, wie prächtig ich mich zu Pferde ausnahm, wie eine rechte Soldatentochter! Ich kam auch glücklich vom Schimmel wieder herab, ohne mich in die Schleppe zu verwickeln. — Denke nur: die Herren Aktionäre sollen an dem Tage, als Kunowsky sie von meinem Abgang in Kenntnis gesetzt hatte, gar nicht auf die Börse gegangen sein, — es ist, als ob jetzt ohne mich das Institut gar nicht bestehen könnte. Erst unterschätzt man mich, jetzt werde ich überschätzt. Und die vielen Gratulations-, Kondolenz- und Neugierbesuche! Die Mutter wird sicher noch krank und ich habe verweinte Augen. Plötzlich bin ich berühmt geworden, in so kurzer Zeit: vom 4. August bis 21. Oktober! — aber es freut mich nicht, — ich bin tief betrübt.

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