Читать книгу Aus meinem Bühnenleben онлайн

80 страница из 83

Kurz vor dem Gehen erbat ich mir Zelters Rat: ob ich Engagement bei der Hofbühne annehmen solle?

»Unbedingt!« entgegnete er rasch. »Was helfen momentane Erfolge, wenn Sie den Launen von unkünstlerisch denkenden Privatunternehmern unterworfen sind? Das Wohlwollen solcher Herren richtet sich nach vollen Häusern und Applaus und ist unzuverlässig. Nur im Kreise bewährter Künstler, unter den Augen eines für wahre Kunst glühenden Intendanten vermag ein junges Talent sich heranzubilden!«

Ich bin also entschlossen, Graf Brühls Bedingungen zu akzeptieren. In vierzehn Tagen wird Alles entschieden sein.

Den 15. Oktober spiele ich die Gräfin Elsbeth im »Turnier zu Kronstein« und erscheine im letzten Akte auf einem stattlichen Schimmel. Der gute Rosinante wird aber wohl nicht über die Lampen setzen, denn er ist lammfromm und wie alle Theaterschimmel — stockblind … Louis, was habe ich erlebt — und was werden wir erleben! »Wenn ich den Verstand nicht verliere, habe ich auch keinen zu verlieren!« möchte ich fast mit der Gräfin Orsina sagen.

Правообладателям