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Als wir im Garderobezimmer die Schminke abwischten und uns einhüllten, um über den Platz nach Hause zu gehen, kam noch Kunowsky, um uns Beiden seinen Dank zu Füßen zu legen … Fräulein Müller — zog ihn in die Ecke und flüsterte, heftig gestikulierend — ich konnte hören: »Ja, ja, Kabale war angezettelt worden — mein Name wurde am wenigsten gerufen!« … Er suchte sie zu beruhigen — aber vergebens! Ohne mir gute Nacht zu wünschen stürzte sie fort. Ich aber rief außer mir, Kunowsky festhaltend: »Ist das mein Dank? Ich opferte mich, der Direktion und Fräulein Müller zu Gefallen, und nun muss ich von Kabale hören — und ein unartiges Benehmen dulden … Nein! Herr Justizrat, ich verlasse dieses Institut nach sechs Monaten, teilen Sie dies den Actionären mit!« — ein Tränenstrom folgte und weinend verließ ich das Zimmer, Kunowsky wie erstarrt stehen lassend. »Das sind heiße Bretter!« — klagte ich der betrübten Mutter — »o, wären wir doch in unserem schönen friedlichen Karlsruhe geblieben! …«

Den folgenden Vormittag trat wie ein Friedensbote ein stattlicher Herr ins Zimmer — der Geheimrat v. Gräfe.

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