Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Ich weiß gar nicht so genau, warum ich mich für mein erstes Radrennen angemeldet habe.

Ich war mies in der Schule und mies im Sport. Ich war nicht gerade ein Bewegungstalent, hatte kaum Muskeln und war einen halben Kopf kleiner als das nächstkleinere Kind in meiner Klasse. Niemand wäre auf die Idee gekommen, mich als »sportlich« zu bezeichnen. Kurzum, ich besaß das schulische und athletische Talent eines nassen Regenwurms.

Wie oder warum ich also mit zwölf Jahren beschloss, den Radsport zu meinem großen Abenteuer zu machen, kann ich nicht sagen. Aber so geschah es. An einem frühen Julimorgen des Jahres 1986 fuhren meine Eltern mit mir aus den grauen Vororten von Denver hinauf ins malerische, unter einem blauen Himmel gelegene Boulder. Ich nahm am Red Zinger Mini Classic teil, einem einwöchigen Etappenrennen für Kinder, das dem berühmten Coors Classic nachempfunden war.

Die erste Etappe war ein Zeitfahren. Ich war mit dieser Disziplin nicht so recht vertraut und fragte mich, ob das wirklich das war, worauf ich mich hier eingelassen hatte: ganz für mich allein über eine einsame Straße zu fahren. Ich bemerkte, wie nervös und fokussiert meine Mitstreiter waren, und zog mich auf den Rücksitz unseres Kombis zurück und balgte mit Angie, unserem knuddeligen Bedlington-Terrier. Vielleicht war ich doch eher ein Radfahrer als ein Rennfahrer? Klar, ich liebte es, mit meinem Fahrrad herumzufahren, um Freunde zu besuchen und Mädchen, in die ich verknallt war. Aber um die Wette fahren? Die anderen Kinder sahen größer, fieser und stärker aus. Auf mich wirkten sie wie hungrige Wölfe.

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