Читать книгу Auf nach Wien. Kulturhistorische Streifzüge онлайн

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Insgesamt 120 Verkäufer standen für die Kunden bereit und erstmals kam auch eine neue Art der Warenpräsentation zum Einsatz: Lebensgroße Schaufensterpuppen, die »die modernsten Façons aller Kleidungsstücke in Schnitt und Form veranschaulichen«, galten als Sensation und zogen die Blicke der Kunden magisch auf sich.

Das Warenhaus Esders war ein in Wien bemerkenswerter »Early Adopter«, ein Unternehmen also, das – bedingt durch seine große Kundennähe – sehr früh modernste Technologien und neue Präsentationsformen ausprobierte. Ein Pionier des Fortschritts, wie später auch andere Warenhäuser oder Hotels, die hinsichtlich technologischer Ausstattung ebenfalls stets am Puls der Zeit zu sein hatten.

Der Erfolg sprach für sich. Und auch der Neid. Eine politische Debatte entbrannte, in der konservative Politiker Esders großkapitalistische Ausbeutung vorwarfen – allen voran die Christlichsozialen, die ihr kleinbürgerliches Klientel gefährdet sahen und dabei auch antisemitische Ressentiments schürten, die allerdings ins Leere gingen, da der Kaufhausbesitzer Katholik war.

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