Читать книгу Kurswechsel bei 5.0. Porträts einer Frauengeneration, die sich neu erfindet онлайн

14 страница из 39

PLÖTZLICH DOCH MUTTER

»Rund um meinen 30. Geburtstag waren Kinder für mich ein großes Thema. Meine heiß geliebte Oma war 1901 geboren, meine Mutter 1931, ich 1961. 1991 spürte ich fast so etwas wie eine Verpflichtung: Das musst du fortsetzen. Nur passten die Umstände eigentlich gar nicht, ich hatte mich gerade selbstständig gemacht und, und, und. Aber pünktlich Anfang 1991 bin ich ungewollt schwanger geworden, habe das Baby dann aber leider verloren. Und irgendwie war das Thema damit durch, ich konnte dann auch nicht mehr schwanger werden. Irgendwie hatte mir das Schicksal diese Kinderentscheidung aus der Hand genommen« – und Jahre später anders wiedergebracht, als sich Doris in einen um vierzehn Jahre älteren Mann verliebte, der zwei Söhne hatte, und innerhalb kürzester Zeit vom Single zur verheirateten Frau und Stiefmutter wurde. »Und dann war ich plötzlich doch Mama. Die Wucht der Verantwortung habe ich dann sehr deutlich gespürt. Sein jüngerer Sohn, damals elf Jahre alt, wollte bei uns leben, wir bekamen auch das alleinige Sorgerecht zugesprochen. Und ich wollte ihm, der sich in seinem anderen Zuhause offensichtlich nicht wohlgefühlt hatte, unbedingt ein Zuhause geben, wo er wirklich gern ist. Da war’s mit meiner Freiheit dahin.« Und so kam die Entscheidung für einen karitativen Job, der schon bald ihre Herzensangelegenheit werden sollte.

Правообладателям