Читать книгу Kurswechsel bei 5.0. Porträts einer Frauengeneration, die sich neu erfindet онлайн

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Venedig ist eine weitere ihrer großen privaten Leidenschaften. Und ab und zu, wenn sie sich überlegt, wie das sein könnte, wenn sie alt sein wird und eben doch in Pension, dann hat Doris Kiefhaber zwei Visionen. »Ich würde wahnsinnig gerne als lustige Alte in Venedig enden. Ohne Rollator durch die Gassen gehen zu können, das wäre mir dann eine große Motivation«, lacht sie. »Oder in einem kleinen Blockhaus an einem Bergsee, wo ich nur handwerken kann und wo wirklich niemand anderer ist.« Doch bis dahin wird sie sich weiterhin öfter ins gesellschaftliche Getümmel begeben, als ihr eigentlich lieb ist. Aber wenn es der Sache hilft, wenn so weitere Spenden gesammelt werden können, wenn Krebs damit weiter enttabuisiert und hoffentlich immer besser behandelbar wird, dann wird sie sich das Pink Ribbon ans Revers heften und dabei sein. Eines, erzählt sie uns zum Abschluss lachend, sei bei ihrer Arbeit mit zunehmendem Alter wirklich viel angenehmer geworden: Männer wollten immer weniger mit ihr flirten. »Früher, als ich selbstständig war und oft auch mit Firmenchefs verhandeln musste, schwang oft, ob man wollte oder nicht, ein gewisser Flirtfaktor mit.« Gibt es also eine Altersgrenze für das Flirten? Das wisse sie nicht, sagt Doris Kiefhaber, aber bei ihr sei das definitiv so. »High Heels tue ich mir sicher nicht mehr an. Da tun mir die Füße weh. Auch meine männlichen Gegenüber sind ja älter geworden, und jetzt verhandelt oder redet man einfach miteinander und basta. Manche Frauen jammern darüber, dass ihnen Männer nicht mehr nachschauen. Also ich finde das wirklich angenehm und einen Vorteil meines Alters.«

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