Читать книгу Kurswechsel bei 5.0. Porträts einer Frauengeneration, die sich neu erfindet онлайн

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»In puncto Forschung beispielsweise ist vieles besser geworden. Wir haben damals ja auch über den Forschungsbetrieb in Österreich geredet, den ich kritisch hinterfragt hatte. Junge Forscherinnen bekommen mittlerweile eine ganz andere, viel bessere Ausbildung, das beginnt zum Glück schon im Studium«, stellt Gruber fest. Sie selbst habe als Frau in ihren Fünfzigern ein sehr zufriedenes Lebensgefühl. »Wir sollten eigentlich jetzt an dem Punkt angelangt sein, wo wir uns sagen können: Das habe ich erreicht und das möchte ich jetzt gut zu Ende führen. Und das trifft auf mich zu.« Was den Trend zur späten Mutterschaft, zu künstlicher Befruchtung und immer späterer Familienplanung betrifft, sieht die erfahrene Gynäkologin die Entwicklung in der Medizin äußerst kritisch: »Die Medizin gaukelt den Frauen da etwas vor, wenn sie sagt: Wenn du noch nicht bereit bist, Mutter zu werden, friere doch deine Eizellen ein. Mach Karriere, werde irgendwann später Mutter, und das mit künstlicher Befruchtung. Dazu tauen wir dann deine Eizellen wieder auf und, ja, den Samen, den werden wir schon ›finden‹. Da werden vielen Frauen Szenarien schmackhaft gemacht, die vielleicht bei Einzelnen greifen können, zum Standard sollte das aber nicht erhoben werden.« In ihren Augen wären die größeren medizinischen Möglichkeiten also auch eine Falle für Frauen und daher oft kein wirklicher und ehrlicher Fortschritt.

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