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Als er fünf Minuten später auf dem roten Platz zwischen dem Front de Mer und dem Boulevard Aristide Briand ankommt, bemerkt er erleichtert die belebten Straßen, in der Ferne vor der Markthalle sogar dichte Menschenmengen, Sonntagmorgen ist ja alles geöffnet, das hilft ungemein. Er setzt sich in das gleiche Café, in dem er mit Gracia war. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und sucht die vertrauten Orte. Er könnte ja regel­mäßig hier sein Frühstück einnehmen, das gäbe seinem Alltag einen Rhythmus. Er blickt sich um, ein Fensterplatz wird gerade frei, er bestellt Espresso und Croissants und packt seine Zeitung aus. Da fährt einer tausend Kilometer gegen Westen, um dem Alltagstrott zu entfliehen, und was macht er als erstes, er schafft sofort wieder eine Routine. Sie hilft gegen seine niedergedrückte Stimmung.

Aber er mag nicht lesen, starrt auf die Schlagzeilen. Wie geht es mit Annet weiter, er fühlt sich ratloser denn je. Der Kellner stellt Café und zwei Croissants vor ihn auf das Tischchen. War der Abend vor seiner Abreise eine Versöhnung oder die Besiegelung einer Tatsache, die sie beide noch leugnen? Vorsicht, das wird wieder eine Giftblase. Es lag wohl auf der Hand, dass er vor der langen Trennung mit seiner Frau schlafen wollte, bei ihm staute sich ausreichend körperliches Bedürfnis, seit einer halben Ewigkeit keinerlei Aktivitäten, auch kein Alleingang. Und so ist es geschehen, sie haben sich geliebt oder vielmehr, sie hatten ehelichen Geschlechtsverkehr, und der ist sogar ziemlich gut gewesen. Wenn er mit den rar gewordenen Kontakten davor vergleicht. Annet nachgiebig, beinahe ein Anflug von Leidenschaft, wie er sie sich wünscht, keine Missverständnisse, beide kennen sie die Regeln und die Reaktionen des andern, wissen, wo die Sackgassen liegen. Alles eingeschliffen und über die Jahre geglättet. Das ist auch gut so. Kein Bedürfnis nach neuen Praktiken und Unruhe, nicht mit der Frau.

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