Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

103 страница из 104

Ulrich unternahm als alter Mann mit weißem Haar noch eine Fahrt den See hinab zu befreundeten Waldleuten und eine hinauf zu den Urnern. Er fand die Freunde nicht mehr am Leben. Er horchte und schaute nach dem Stand der Dinge in den Nachbartälern und erschrak darüber. Auf Weiden und Äckern sah er tätige Leute genug und sah das wohlgeratene Vieh, doch überall stieß er auf Dienstleute und Lehensmänner, aber nicht auf Freie, er hörte von Zehnten und anderen Abgaben reden, aber nicht von Eigentum. Am Ende erfuhr er staunend, daß der fränkische König den Urner Gau einem Kloster geschenkt habe, mit Kirchen, Häusern und allen übrigen Gebäuden, mit Eigenen jedes Geschlechts und Alters, mit Äckern, Wäldern, Wiesen und Weiden.

Dies verwirrte den altfreien Switser, er bestieg erregt sein Schiff zur Rückfahrt, doch der Tod stieg unbemerkt mit ihm ein, und als er nach Swits kam, redete er schon irr. Aber die Mark­genossen rief er noch zusammen und warnte sie fiebernd vor der neuen Zeit; er pries den allmächtigen Vater im Himmel, doch von der Kirche und den fränkischen Herren sprach er zum Entsetzen Ruotperts als von Wölfen im Lammfell. Auf dem Heimweg begann er zu wanken, und im Angesicht seines stattlichen Hauses, auf seinem freien Grund und unter seinen Rindern, warf ihn der stumme Begleiter in die grüne Weide.

Правообладателям