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Meinrad Inglin (1893–1971)

Sohn eines Goldschmieds, Uhr­ma­chers und Jägers, wurde mit siebzehn Jahren Vollwaise. Uhrma­cher- und Kellnerausbildung, trotz fehlender Matura Studium der Literaturgeschichte und Psy­chologie in Bern, Genf und Neuenburg. Tätigkeit als Zeitungsredaktor, während des Ersten und Zweiten Weltkriegs Offizier im Grenzdienst. 1922 als Journalist in Berlin, danach als freier Schriftsteller in Schwyz.

www.meinradinglin.ch

Meinrad Inglin

Jugend eines Volkes

Fünf Erzählungen

Ehrenhafter Untergang

Erzählung

Nachwort von Daniel Annen

Limmat Verlag

Zürich

Jugend eines Volkes

Ursprung

Im Grauen der ersten Frühe zogen Menschen von Mitternacht her durch die tropfenden Wälder, gebräunte bärtige Männer im Fell von Rind und Wolf, die Axt im Gurte, die Faust am Spieß, den linken Arm im Schild, die hellen Augen voll der kindhaft dringlichen Neugier, die hinter jedem Gehölz und Hügel das Wunder erwartet. Zwei Schwertbewehrte wählten den Weg, die regellos Folgenden schürften Weismale in die Rinde alter Tannen. Hoch am Rand einer queren Flußrinne hielten sie zögernd an, die Sonne stieg aus den Nebeln, Hirsche horchten regungslos am fließenden Wasser.

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