Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

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Dieses glückliche Paar kam nie ins Switser Tal, sondern schaukelte vom Hunn weg alsbald seufzend über den Sattel zurück.

Zu dieser Zeit verließ Ita ihre schlichte Kammer, die sie vor Geschenken und Ehrungen nicht mehr schützte, und wanderte, von Matildis begleitet, still aus dem Tal, um hinter Klostermauem künftig nur mehr mit Gott allein zu verkehren. Nach halber Mondesfrist aber kam sie ebenso still zurück. «Die Klöster», berichtete sie, «nehmen nur adelige Leute auf. Wir Bauerntöchter wurden abgewiesen und sind wohl der Aufnahme auch nicht würdig.»

Da bauten ihr die Switser auf ihrer Mark ein Klösterchen und fügten unter einem frommen Lehensmann drei Huben Landes hinzu, damit sie nie zu darben brauche. Sie bezog es dankbar mit Matildis und nahm bald auch andere Frauen auf, denn Milch, Fleisch und Ziger flossen ihr in Fülle zu. Als ihr aber manche der begüterten Freien Land zu schenken begannen, besonders Burkhard Rato, beschloß sie, öffentlich kund­zutun, daß sie allem irdischen Gut entsage. Ruotpert belehrte sie, daß zwar kein Mensch im Dienst der Kirche, wohl aber die Kirche selber der irdischen Güter bedürfe, um dauernd unabhängig auf Erden zu wirken. So nahm sie denn Schenkungen an, doch nicht für sich, sondern für Kirchen und Klöster, die in diesen abgelegenen Tälern um den See künftig noch entstehen mochten. Sie wandte ihr Angesicht von dieser Welt ab und entwöhnte sich fast der irdischen Nahrung um der himmlischen des Leibes Christi willen, dem sie in der heiligen Kommunion sich täglich mit entzückter Seele hingab.

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