Читать книгу Aus dir wird nie etwas!. Paul Richener - vom Verdingbub zum Gemeindepräsidenten онлайн
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Auch altes Bauholz schleppen sie nach Hause. Das zersägt der Papa im Keller, und Päuli hilft ihm, indem er das Holz festhält. Er mag den Geruch von Holz, und er mag den Gesang der Säge und singt mit.
Einmal hat Päuli eine Scheibe zerbrochen und muss den Fensterrahmen festhalten, während der Vater mit einem Messer den Kitt aus den Sprossen kratzt. Das Messer rutscht aus und fährt in Päulis Daumen, der heftig blutet. Vater heisst ihn, die Hand unter dem Wasserhahn abzuspülen, und wickelt einen notdürftigen Verband darum. So regelt man das unter Männern. Die Narbe sieht man heute noch, Paul zeigt sie nicht ohne Stolz.
Das Beste am Winter ist das Zwanzgerli. Immer am Sonntagnachmittag werden im Kirchgemeindehaus bei der Josephskirche Kinderfilme gezeigt, Charlie Chaplin und Dick und Doof. Der Saal ist immer voller Kinder, es ist laut und lärmig – und warm ist es auch, man muss für eine oder zwei Stunden nicht frieren. Der Eintritt kostet zwanzig Rappen, das ist ein Problem. Die Buben probieren es zuerst beim Vater, aber sie haben nicht immer Glück. Mal ist der Papa nicht zu Hause, mal will er einfach nicht. – Aber Päuli hat noch ein paar von den erbettelten Kupfermünzen. Dem Pfarrer, der am Eingang Kontrolle macht, gibt er nie alles. Ich habe nur das, sagt er, und natürlich lässt der Pfarrer ihn ein, manchmal auch gratis, er kennt doch die beiden Brüder. Aber nicht zu oft, der andern Kinder wegen. Wenn auch das nicht geht, gibt es noch die Möglichkeit, dass man einen Kollegen bittet, von innen den Notausgang zu öffnen. Auf gar keinen Fall lassen sich Päuli und Theo das Zwanzgerli entgehen.