Читать книгу Aus dir wird nie etwas!. Paul Richener - vom Verdingbub zum Gemeindepräsidenten онлайн

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Die Holzschuhe klappern laut auf dem Pflaster. Sie sind an der Spitze und am Absatz mit Eisenplättchen versehen, damit sie sich nicht so schnell abnützen. Mit diesen kann man Funken schlagen, wenn man den Schuh hart gegen die Pflastersteine stösst. Allerdings brauchen sich die Eisen schnell ab, dann müssen neue her. Päuli geht zum Schuhmacher an der Hammerstrasse. Der zieht die Augenbrauen hoch: «Schon wieder?», und nagelt dann gutmütig neue Eisen auf, ohne etwas dafür zu verlangen.

Beim Güterbahnhof treiben sie sich gern herum. Dort riecht es von der Thomi-Franck-Fabrik herüber so heimelig nach Kaffeezusatz. Päuli kennt das dunkelbraune Pulver, das man auf dem Küchentisch auf einer offenen Zeitung unter den gemahlenen Kaffee mischt, um ihn zu strecken. Auf den Abstellgleisen stehen oft offene, mit Kohle beladene Güterwagen. Manchmal kullern Kohlestücke herunter. Was unten an der Böschung liegt, darf man einsammeln, arme Leute, von denen es im Kleinbasel viele gibt, wissen das. Auch Theo und Päuli stopfen sich die Hosensäcke voll. Viel hat nicht Platz darin, aber der Vater freut sich und lobt sie dafür. Wenn gar wenig zu finden ist, helfen sie dem Glück nach. Sie klettern über den Zaun und blicken sich um, ob die Luft rein ist. Dann klettern sie flink wie Äffchen auf einen der offe­nen Wagen und schieben mit den nackten Füssen Kohle hinunter. Nicht mit den Händen, das wäre gestohlen. So viel können sie nicht in den Hosensäcken verstauen. Wenn sie abends dem Vater von ihrer Heldentat erzählen, reibt er sich erfreut die Hände, und zusammen gehen sie in der Dunkelheit mit einem Sack die Kohlen einsammeln.

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