Читать книгу Giacometti hinkt. Fünf Wegstrecken, drei Zwischenhalte. Erzählungen онлайн

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Helen, in Deckung, applaudiert im Stillen und begibt sich auf den Heimweg. Als sie erneut nach dem Jungen späht, ist er nicht mehr in Sicht, während zwei der Eritre­e­rinnen sich fröhlich schnatternd nach Hause aufgemacht haben, in ihrer Richtung. Die souveräne Hünin, die aus der Gruppe herausstach, schleppt die Ständerlampe mit sich.

Sie schlurfen, die meisten Migrantinnen schlurfen, sie tappen schwerfällig in ihren glitzernden Slippers einher, doch wirken sie unabhängiger als ihre Leidensge­nossinnen. Vielleicht leiden sie gar nicht? Helen auf der anderen Strassenseite drosselt das Schritttempo. Denn die beiden gewandeten Frauen bleiben ständig stehen, um das erworbene Gut zu examinieren. Dabei müssten sie das Schlurfen, diese Gangart der Frustration, welche die Demut, ja, Unterordnung innerhalb des kategorischen Patriarchats ausdrückt, doch hinter sich gelassen haben. Manche Eritreerinnen sind emanzipiert, haben sich selbständig gemacht, vermutet Helen, und beschliesst, diese beiden näher kennenzulernen.

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