Читать книгу Mit dir, Ima онлайн

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Grosspapas Aufmerksamkeit war mir sicher. In den ersten Jah­ren holte er mich jeden Tag für einen Spaziergang im Wald ab. Ich legte meine Hand in seine grosse warme; er zeigte mir Forellen im Bach, weit unten im nahen Tobel. Auf dem Rückweg zählten wir die Treppenstufen, die aus dem friedlichen Wald ans Licht führten.

Vor dem Einschlafen sagten Grosspapa und ich: «Müde bin ich, geh zur Ruh, schliesse meine Äuglein zu. Vater lass die Augen Dein über meinem Bette sein.» Und am Morgen: «Fröhlich bin ich aufgewacht, hab gut geschlafen die ganze Nacht. Hab Dank im Himmel Du Vater mein, dass Du hast wollen bei mir sein. Nun bleib bei mir auch diesen Tag, dass mir kein Leid geschehen mag.» Einmal, so erzählte mir mein Vater, habe Grosspapa zu ihm ge­­sagt, ein Tag, an dem er mich nicht gesehen habe, sei ein verlo­rener Tag.

«Du bist das Wichtigste in meinem Leben», sagte kürzlich auch meine Mutter. Vor längerer Zeit sprach ich mit ihr über unsere vielen Trennungen. Es schüttelte mich vor Weinen, und auch meiner Mutter, die seit vielen Jahren nicht mehr weint, liefen Tränen über das Gesicht. «Glaubst du, dass ich nicht gelitten habe?», fragte sie mich. «Ich war in der Klinik und habe dich ver­­­­misst!» In guten Momenten können wir offen miteinander sprechen. Wir sind uns in gewisser Weise so nahe wie damals, etwas in uns beiden möchte nachholen, was sich nicht nachholen lässt.

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