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Abschliessend müsse sie übrigens betonen, dass im spanischen Bürgertum und Adel keine wirklich bedeutenden Reichtümer angehäuft seien, alles sehr bescheiden, verglichen mit dem Geld der Reichen in Westeuropa. In Gstaad oder St. Moritz, während der Winterferien, käme sie sich immer vor wie Aschenbrödel. Schliesslich arbeite sie, ihr Mann auch. Und ob der Reisende, wenn ihn sein Weg nach Madrid führe, sie in ihrem kleinen Innenarchitekten-Betrieb besuchen wolle?

Versprochen.

Und jetzt wieder zurück über den rechteckigen, im zweiten Stock mit Holz verkleideten Hof (mudejar), vor dem Abschied noch ein Blick in die Stallungen. Die Magd steht wieder am Tor. Carmen Icáza de Oriol hat eine Vorliebe für die spanische Pferderasse, der Name der Spanischen Hofreitschule sei davon abgeleitet. Eigentlich zöge sie die Spanier den Arabern vor: mehr Charakter. Ein Blick auf die Pferde zeigt, welch sicheren Geschmack die Marquise auch auf diesem Gebiet hat. Die feinen Nüstern! Lebhaften Augen! Wohlgebildeten Kruppen! Die zwei Araber halten den Vergleich mit den Spaniern nicht aus. Temperamentvolle und doch verlässliche Tiere mit recht viel Blut, fein modellierte Köpfe. Ein solches sei heute ohne weiteres seine hunderttausend Dollar wert, umgerechnet. Ideal für Spazierritte, weniger für Dressur. Und grüssen Sie mir die schöne Schweiz, aber auch Deutschland!

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