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Hinter der Düne richtete sich unter den Sonnenschirmen der Tag ein, brachte seine Thermosflaschen mit Tee zum Vorschein und tauchte vorsichtig die Zehen ins Wasser. Die weißen Geschlechter wurden ausgepackt, zu weit voneinander entfernt, um sich zu bespähen. Wie würde ich mit der Landschaft verschmelzen, wenn ich mich dazugesellte? Meine Brüste sähen aus wie zwei weiche Steine, von einer Welle voller Abscheu ausgespuckt.

Der Hund vom Vortag war wieder da. Ich erkannte ihn an seinen kurzen Pfoten, die zwischen die Steine rutschten. Er schien älter heute, bedachter. Ich richtete mich auf und zog den Bauch ein. Mein Nackedei war diesmal bekleidet. Mit einem weißen Trainingsanzug, der ihn merkwürdigerweise elegant aussehen ließ. Seine Haare hatten dieselbe Struktur wie die seines Hundes. Er wäre beleidigt gewesen, wenn ich es ihm gesagt hätte. Aber es war hübsch. Ich fragte mich, ob er den Titel des Buches sehen konnte, das ich las, The Power of the Dog von Thomas Savage, und ob er es schon gelesen hatte. Ich hätte ihm erzählen können, dass es ein Geschenk meines Vaters sei, eine Geschichte über den Zorn und das weite Land, über Männer, die einander aus dem Weg gehen, und von nicht existierenden Frauen. Ich hätte ihm lachend sagen können, dass dies in gewisser Weise meinem eigenen Leben entsprach. Und ihn fragen, welches das weite Land und die Frauen in seinem Leben waren. Ich war froh, dass er etwas anhatte, so konnte ich mich auf seine langen, weißen Hände konzentrieren, die von unsichtba­ren Fäden ruckartig bewegt wurden. Ich konnte auf den flirrenden Linien seiner Umrisse verweilen. Und beim Gefühl eines leichten Ungleichgewichts, das von seiner Haltung ausging, von seinen zu dünnen Beinen und den Armen, die sich auf und ab bewegten, um das Taumeln auszubalancieren. Ein in Verwesung begriffenes Exem­plar. Fast war ich überrascht, dass sich seine Zehen im Salzwasser nicht auflösten.

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