Читать книгу Am Meer dieses Licht. Roman онлайн

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Es klopft an die Zimmertür. Von Valeries und Hervés Mänteln tropft es, der Schnee schmilzt in der Wärme. Deine Tochter und ihr Mann schauen dich an, du merkst es nicht, du lachst wieder, sprichst mit deinem Becher. Vale­rie entrüstet sich, geht auf und ab, ruft nach der Krankenschwester, damit sie dich saubermacht, hängt ihre Jacke über die Lehne meines Stuhls, sucht im Badezimmer nach einer Blumenvase, zieht den Vorhang zu, der dich von deiner Nachbarin trennt, murmelt vor sich hin und küsst mich zur Begrüßung auf die Wangen. Hervé hat sich nicht gerührt, er tropft noch immer, scheint nie wieder trocken zu werden. Valerie will den Arzt sehen, doch der hat zu tun, die Krankenschwester sagt, er komme später vorbei. Valerie will, dass du ihr zuhörst, dass du ihr sagst, es sei alles in Ordnung.

Du lässt sie machen. Klein und sauber liegst du im Bett vergraben. Du scheinst nicht ganz zu verstehen, wer diese Leute sind, die mit dir über den Winter reden, der früh dran ist dieses Jahr und hart, über Madame Robert, die gestorben ist, über ihren Mann, der entschieden hat, zu Hause zu bleiben, und über ihre Tochter, die sich tagtäglich um ihn kümmert, welch ein Wahnsinn, über den Schlussverkauf, der bald zu Ende sein wird, und die zu eng anliegenden Hosen, über Marie, der es noch immer nicht besser geht, die ihre Lehrstelle aufgegeben hat und sich plötzlich für Tierfotos begeistert. Doch du hörst zu, und ich finde dich auf einmal schön, weil du so weit weg zu sein scheinst von all dem Klatsch, nah beim Winter und seiner rebellischen Kraft.

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