Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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Sie legte auf. Ich hatte gerade mal drei Worte gesagt! Alles war bereits geregelt, noch ehe ich «Ja», «Nein» oder «Vielleicht» sagen konnte. Genau fünfzehn Minuten später hielt die Dame im Regenmantel und atemlos vor dem Bahnhof, entschuldigte sich vielmals, dass sie nicht früher hatte kommen können und Mr. X, ihr Ehemann, (man kann nie vor­sich­tig genug sein, wenn es um die Namen des Botschaftsper­sonals geht) mich nicht hatte abholen können. «Angesichts der Lage in Russ … äh … er hat dieser Tage so viel zu tun», er­­klärte sie in einem verlegenen, vertraulichen Tonfall. «Aber du wirst ihn bald wiedersehen, heute Abend. Wir gehen in ein wirklich uriges Restaurant. Es wird dir gefallen, es ist typisch für die Schweiz. Du wirst sehen. Das Essen ist gut – und obendrein nicht allzu teuer.» Sie lächelte nett und unpersönlich, drehte den Lockenkopf zur Seite und raste durch die dunstigen Straßen, als wäre ihr Wagen der einzige im Universum.

Wir fuhren direkt zu ihr nach Hause. Es war ein angenehmes mit Blumen geschmücktes Viertel in der Nähe eines weit­läufigen Parks. Nach unserer Ankunft bot sie mir einen Drink an und stellte mich ihren Kindern vor, einem dreijährigen Jungen namens Paul und dem acht Monate alten Baby ­Morty. Sie waren ganz zutraulich, und wir spielten ein bisschen miteinander, während ihre Mutter sich umzog. Kurz nach sieben kam mein Gastgeber nach Hause. Er war hochgewachsen, müde und sehr nett.

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