Читать книгу Daskind - Brandzauber - Angeklagt. Romantrilogie онлайн

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Man hätte den Balg lassen sollen, wo er war, hieß es im Dorf. Daskind sei hier unglücklich, meinten einige freundlicher Gesinnte. Aber schon bald nahm man das stumme Kind hin, wie man ein Unwetter, eine kurze Unpässlichkeit hinnahm oder streunende Katzen, die man nur des Spaßes wegen, sie wegrennen zu sehen, mit Steinen vom Hof verjagt. Wenn selbst die Seelenärzte nicht helfen konnten, waren andere Mächte im Spiel. Dem Teufel ab dem Karren, man hatte es immer gewusst. Daskind hörte die Hinundherworte, die kleinen Wortbomben. Es lernte, nicht zusammenzuzucken, wenn sich die Dörfler bei seinem Anblick bekreuzigten. Wenn es von andern Kindern durch die Dorfstraße gejagt wurde, flüchtete sich Daskind in die Leere, die sein Gehirn jederzeit erzeugen konnte. Wenn Bannflüche nichts nutzten und die Wirklichkeiten durcheinandergerieten, hatte Daskind keine Gewalt über die Hände, die nach dem Tod griffen.

Keller wollte Daskind wie eine Laus zertreten. Schon immer. Seit dem Tag, als Daskind ins Haus geholt wurde. Alle hatten sie eine Strafe für Daskind, das fremde. Auch der Sigrist und Derpensionist, die Freudenstau, die auch. Und die Kinder, die es von ihren Eltern lernten. Daskind fühlte sich in der Falle. Später, dachte es, würde möglicherweise vieles anders, auch Daskind konnte gerettet werden, versprach Daskind dem Kind, es solle sich den Tod zum Sklaven machen. Aber solchen Befehlen ist schwer nachzukommen. Daskind weiß noch nichts von der Geduld des Wartens. Kennt den verkapselten Zorn zu wenig, noch trägt der Hass kein bestimmtes Gesicht. Das wird sich ändern, sagt es dem Kind ins Ohr, und dass der Hass ein strahlender Stern sei, ein schwarzes Licht hinter der Angst, die es quält.

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