Читать книгу Der Hellseherkorporal. und andere Geschichten aus der Fremdenlegion онлайн

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Man nimmt Mehl und streut es auf ein flaches Korbgeflecht. Dann spritzt man Wasser drauf und fängt an, die geflochtene Platte ruckweise zu schütteln, spritzt wieder Wasser auf das Mehl, schüttelt wieder, bis sich das Mehl zu winzigen Klumpen geballt hat, ein wenig größer als Grießkörner. Diese Klümpchen schüttelt man in ein unten spitz zulaufendes Tongefäß, dessen Boden an verschiedenen Stellen durchbohrt ist. Das Tongefäß wird auf einen Eisentopf gestellt, und im Eisentopf ist Wasser. Wenn das Wasser kocht, steigt der Dampf durch die Bodenlöcher des Tongefäßes, die Mehlklumpen quellen auf, und wenn sie ordentlich im Dampf durchgebrüht sind, ist das Kuskus fertig. Dann bringt man Schaffett dazu, das ein wenig ranzig riecht, Hühnerbouillon, Safran, Tomaten und richtet das Ganze auf einer großen Holzplatte an. Dann hockt man sich im Kreise um die Platte, Stühle gibt’s keine, man hockt mit gekreuzten Beinen da. Das kommt einem im Anfang ungewohnt vor, aber man gewöhnt sich dran. Und dann isst man mit den Händen, und der Hausherr erweist einem Ehre, wenn er das Kuskus zu kleinen Kugeln dreht und sie dem Gast in den Mund stopft. Nachher trinkt man sehr süßen Tee, der mit Minzenblättern parfümiert ist, oder schwarzen Kaffee, der so dick ist wie bei uns der Kakao. Raucht selbstgedrehte Zigaretten und schweigt sich an. Das Schweigen ist sehr schön, auch ungewohnt im Anfang, denn wir, hier drüben in Europa, wir reden gerne viel. Das gewöhnt man sich ab. Ab und zu lächelt man sich an, und wenn man dann fortgeht, berühren sich nur die Fingerspitzen zum Abschied, und man legt den Zeigefinger auf die Lippen und weist nach dem Himmel. Das ist der arabische Gruß.

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