Читать книгу Der Hellseherkorporal. und andere Geschichten aus der Fremdenlegion онлайн

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Ich rede da immer von Arabern; aber im Grunde waren die Leute, dort in dem kleinen Dorf, das sie ‹Ksar› nennen, gar keine Araber, sondern Berber, ‹Schlös› nennt man sie dort. Manche unter ihnen, besonders ihre Scheichs – das sind die dortigen Gemeindepräsidenten oder Bürgermeister –, waren sogar weißer als wir. Sie hatten lange schmale Gesichter, sahen sehr schön aus in ihren weißen Mänteln, und fast alle trugen sie darauf das Band der französischen Ehrenlegion. Sie erzählten gerne, denn einige von ihnen konnten Französisch, dass der General Lyautey sie dekoriert habe. Nun müsst ihr wissen, dass dieser General Lyautey, der später Marschall von Frankreich geworden ist, ein ganz großer Kerl war. Vor ihm war Marokko ein großes Land, aber so zerrissen, dass man eigentlich gar nicht von einer Einheit reden konnte. Die Stämme von der Muluya (das ist ein Grenzfluß) bis zum Meer befehdeten sich untereinander. Es gab wohl einen Sultan, der früher in Rabat, später in Fez herrschte, aber der Sultan hatte nicht viel zu sagen. Und dann begannen die Franzosen einzudringen. Sie waren geschickt, und dass sie geschickt waren, hatten sie vor allem ihrem Führer zu verdanken, dem General Lyautey. Der sprach die verschiedenen Dialekte wie das Französische, er verhandelte mit den einzelnen Stämmen, spielte den einen gegen den andern aus, und schließlich beherrschte der Sultan, der in Fez wohnte, das ganze Land – mit Hilfe des Generals und der Fremdenlegion. Ohne die Fremdenlegion wäre Marokko wahrscheinlich auch jetzt noch ein zerrissenes Land.

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